Marienberg – Stadt der Renaissance und Partnerstadt MOST

Liebe Freunde,

eine Partnerschaft besteht auch bereits seit 1977 zwischen Most und Marienberg in Sachsen – 1992 mittels Ratsbeschlusses erneuert, fehlen in diesen „engen“ Verbindung offensichtlich die Bürger beider Städte und Regionen – das wollen und können wir gemeinsam ändern, bzw. verbessern.

Beide Städte verbindet eine Vergangenheit des Bergbaus, wie er unterschiedlicher kaum sein kann. Während dort das böhmische Brüx der Kohle weichen musste, ist Marienberg erst aufgrund reicher Erz-Funde entstanden, bzw. wurde erst 1521 im Miriquidi des Erzgebirges als eine von mehreren Bergstädten planmäßig angelegt, um „Glanz und Gloria“ des sächsischen Hofes zu mehren.

Foto Bernd Leuoth

Mit Marienberg wurde erstmals die italienische Renaissance- „Idealstadt“ nördlich der Alpen unter Herzog Heinrich dem Frommen aus Meißen ab 1521 realisiert und bildete die Grundlage der Konzeption weiterer Bergbauorte im Erzgebirge. Hintergrund waren umfangreiche Silberfunde.

Die Stadtstruktur bestimmt der große rechteckige Marktplatz, von welchem allseitig je drei Straßen incl. weitere Querstraßen im rechten Winkel abgehen.

Die zum Teil erhaltene Stadtmauer umfasste annähernd ein Quadrat bis 600 m Seitenlänge. Von der Stadtbefestigung der noch heute erlebbaren Ortsanlage, sind u.a. das Zschopauer Tor und der Rote Turm erhalten.

Wesentlich sind noch einige Gebäude aus dem 16. Jahrhundert durch Portale o.ä., das Rathaus, das Bergamt, das Fürstenhaus, das Lindenhäuschen, die Marienkirche (als obersächsische Hallenkirchen der Spätgotik), sowie die Baldauf-Villa und das Berg-Magazin mit einem Museumsteil der deutsch-böhmischen Geschichte.

Nach umfassender Rekonstruktion beherbergt das geschichtsträchtige Bergmagazin seit dem Jahr 2006 in seinen Mauern das „Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge“. Die hier präsentierte Dauerausstellung ist dank ihres deutsch-tschechischen Charakters einmalig in der Region.

In einer aufwändig gestalteten Symbiose aus historischen Exponaten und Dokumenten sowie moderner Ausstellungstechnik in Ton und Bild dokumentiert die Schau in deutscher und tschechischer Sprache die erzgebirgische Kulturgeschichte. Unter dem Motto „Erzgebirge – Biografie einer Region“ erwartet den Besucher eine grenzüberschreitende Reise durch das sächsische und böhmische Erzgebirge, um auf diese Weise Alltagsleben und Volkskultur der hier ansässigen Bevölkerung kennen zu lernen. Thematisiert werden die wechselseitigen nachbarschaftlichen Beziehungen seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart. Einen besonderen Schwerpunkt unter der Überschrift „Deutsche und Tschechen – Biografie einer Nachbarschaft“ bildet die umfassende Dokumentation der politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die in den Regionen beiderseits der Grenze bis heute ihre Spuren hinterlassen hat.

Liebe Grüße aus Marienberg von Rainer